Irgendwie ist abzusehen, dass ich noch glühender Fan der Designs von Bernhard von Limburger werde. Der Golf- und Land-Club Köln ist abermals ein klassischer Parkland im unverwechselbaren Stil des deutschen Golfarchitektur-Pioniers. Auf dem Platz hat man permanent das Gefühl, man würde in der Rosamunde Pilcher-Region im Süden Englands spielen. Besonderes Merkmal dieses Platzes sind die alten, hohen Kiefern, und erhöhte Grüns mit schneeweißen Bunkern, die mit gemahlenem Quarz befüllt sind. Der Pflegezustand ist so schick, dass man an Tee 1 das Gefühl hat, man sollte lieber Hausschuhe anziehen …

Die ersten neun Löcher sind wunderschön zu spielen. Man kommt gut und entspannt in die Runde, und man merkt, dass die Schwierigkeiten hier im Parkland an sich liegen: „Mitte Fairway“ ist das Motto, zumal man sonst recht fix durch überhängende Bäume blockiert ist.

Die Backnine sind dann spektakulärer, und der Platz nimmt so richtig Fahrt auf. Die wunderschöne 12, ein Par 3 sowie die 13, mit einem erhöhten Abschlag auf einem anspruchsvollen Par 4, sind richtig spaßig. Die 15 ist ein weiteres herrliches Par 3 und die 18, ein Par 5, das in zwei Schlägen erreichbar ist – „risk and reward“ zum Abschluss! Ein cooles, optisches Detail ist, dass auf mehreren Löchern etwa 75 Meter vor dem Grün ein Fairway-Bunker in der Mitte des Fairways liegt. Zunächst wirkt es optisch wie ein Grünbunker, und zudem „nervt“ es anspruchsvoll bei der Ablage auf Wedge-Distanzen.

Durch Theodor Heuss 1955 eröffnet, hat sich der Platz im Verlauf der Jahrzehnte zahlreiche Male als Austragungsort für die German Open gedient. Berühmte Golfspieler wie Bernhard Langer und Seve Ballesteros haben hier ihre Spuren hinterlassen. Letzterer stellte sogar den Platzrekord auf. Der Platz ist idyllisch in einem Waldstück im Ortsteil Refrath (Bergisch-Gladbach bei Köln) gelegen und misst 5980 Meter für Herren und 5286 Meter für Damen bei Par 72. Das Routing des Platzes ist wahrlich meisterhaft gestaltet und alle Löcher sind entspannend vom Wald umschlossen, sodass man immer das Gefühl hat, allein auf der Runde zu sein. Eine echte Empfehlung, die auch für das Restaurant nach der Runde gilt!

von A.M.