Fontana ist eine Wiese, auf die ich mich richtig gefreut habe, und in großen Teilen nicht enttäuscht wurde. Er liegt nur knapp 20 Minuten vor den Toren Wiens. Der Platz war der Bewerberplatz Österreichs für den Ryder Cup 2023. Der Zuschlag ging bekanntermaßen an die Italiener, aber es gibt nicht wenige Stimmen, die dieses Event lieber im Fontana Golfclub gesehen hätten. Ich gehörte dazu, denn dieser Platz hat wirklich alles, was eine Ryder Cup-Anlage benötigt: der Platz ist so ausgelegt, dass er Zuschauermassen logistisch verarbeiten kann. Die Anbindung ist optimal, und man hätte das Layout nicht umstricken müssen. Sei es drum, Rom war ja nun ein fantastischer Gastgeber!

Der Fontana zählt für mich in einigen Kategorien zu den Top 50 Golfplätzen Europas. Das pompöse Clubhaus verfügt über ein exquisites Restaurant, einen privaten Fitness- und Spa-Bereich sowie einen eigenen Badesee mit Sandstrand vor der Tür. Der sehr anspruchsvolle, aber durchaus faire Kurs mit seinen vielen Bunkern und Wasserhindernissen gehört pflegetechnisch zu den besten Golfplätzen Österreichs. Die Runde auf dem Kurs verlief auch äußerst entspannt, zumal auf Abstände bei den Startzeiten geachtet wird. Der Platz besitzt neben zahlreichen Bunkern und Wasserhindernissen hohes Rough, was in der Wachstumszeit für einige Verzweiflung sorgen kann (siehe Bild der Mitspieler). Wichtig ist das Päuschen nach 9 Loch, zumal dieses Halfway-Angebot seinesgleichen sucht. Wien eben…

In anderen Kategorien ist Fontana dann aber wieder weit ausserhalb der Top 50. So sind viele Bahnen doch eher typisch Championship-Course. Relativ breit und unspektakulär. Dazu ist die Erreichbarkeit des Clubs europaweit im unteren Drittel angesiedelt. Jegliche Versuche per Mail Kontakt aufzunehmen scheiterten unbeantwortet. Auch vor Ort war der Eindruck eher, dass man relativ gern unter sich bleiben könnte. Es bleibt also ein gemischtes Gefühl, und die große Frage, ob es  die Reservierungsfrustration nochmals wert wäre dort zu spielen…

von A.M.