Der als La Hacienda Links Golf Resort neu firmierende Platz (ehemals bekannt als Alcaidesa Links) ist nach einer umfassenden und preisgekrönten Neugestaltung zu einem der spektakulärsten Golfplätze Südeuropas aufgestiegen. Ich habe den Platz vor Jahren gespielt, aber da war er noch ein wenig „rumpelig“. Jetzt liefert er ein echtes Links-Erlebnis am Mittelmeer. Natürlich weiterhin flankiert von atemberaubenden Ausblicken auf den berühmten Felsen von Gibraltar und die afrikanische Küste. Der ursprüngliche, bereits 1992 eröffnete Links Course wurde von den Golflegenden Peter Alliss und Clive Clark entworfen.

Das Resort durchlief eines der größten Renovierungsprojekte der letzten Jahre in Europa. Im Zuge der Transformation zu einem 36-Loch-Luxus-Resort wurde der Links Course komplett neugestaltet. Hierfür holte man den amerikanischen Architekten Kurtis Bowman ins Boot, dessen Redesign des nun als „New Links“ bekannten Platzes für Furore sorgte. Bowman überarbeitete nicht nur alle Abschläge, Grüns und Bunker, sondern verdoppelte die Fläche der Grüns und machte sie mit mehreren Ebenen und großen Bunkern deutlich anspruchsvoller. Das Ergebnis war so überzeugend, dass der „New Links“ 2023 bei den World Golf Awards als „Bester Golfplatz in Spanien“ ausgezeichnet wurde und den zweiten Platz beim Wettbewerb „Renovation of the Year“ des US-Magazins Golf Inc. belegte.

Der Platz ist einer von nur wenigen echten Links-Plätzen in Spanien und präsentiert sich heute als sportlich anspruchsvolles, visuelles Meisterwerk. Die Runde auf dem Kurs ist ein Fest für die Sinne: Die Ausblicke auf das Mittelmeer, den Felsen von Gibraltar und die marokkanische Küste begleiten einen tatsächlich vom ersten bis zum letzten Abschlag.

Der Platz ist ein Par 72 und spielt sich mit 5895 Metern von den hinteren Tees nicht besonders lang. Das Redesign hat den Platz aber deutlich herausfordernder und taktischer gemacht. Während der Platz früher als etwas „eintönig“ galt, ist er nun gespickt mit neuen Teichen und erheblich komplexeren Grüns. Die Front Nine arbeiten sich vom Clubhaus hinunter Richtung Meer, wobei man schrittweise näher ans Wasser rückt und ab dem Grün der Bahn 4 im eigentlichen Postkartenabschnitt unterwegs ist. Hier reihen sich mehrere Bahnen direkt oberhalb der Brandung aneinander, zum Teil mit erhöhten Tees, von denen aus der Ball gefühlt in den Horizont fliegt – Golffotografie in Echtzeit.

Die Hauptschwierigkeit ist der Wind, dem der Platz an der Küste gnadenlos ausgesetzt ist. Ein starker Wind kann die ohnehin strategisch angelegten Löcher in eine echte Härteprüfung verwandeln, bei der man seine Schlägerwahl mehr als einmal überdenken muss. Ein Buggy ist übrigens aufgrund der teilweise beachtlichen Distanzen und Höhenunterschiede empfehlenswert (man kann Zeit für Fotopausen wieder reinfahren…). Die Grüns sind schnell und gut gepflegt, aber die erhöhte Ondulierung und die verschiedenen Ebenen verlangen ein extrem präzises Anspiel. Landet der Ball auf dem falschen Plateau, ist ein Dreiputt direkt vorprogrammiert.

Ein absolutes Highlight ist das moderne Halfway House, das einen atemberaubenden Blick auf die Küste bietet – ein echter „Million-Dollar-Blick“ auf Gibraltar und die afrikanische Küste. Witzige Idee: Die Tische sind mit einer Sanduhr ausgestattet, die eine 10-minütige Pause vorgibt – genügend Zeit, um dann den Spielfluss aufrechtzuerhalten.

La Hacienda Links ist ein Muss für jeden Golfer an der Costa del Sol. Was früher ein charmanter Küstenplatz war, ist heute ein spektakuläres, modernes Links-Erlebnis mit Championship-Qualität. Es ist die moderne „Links-Interpretation“– spektakulär über dem Meer gelegen, mit Dauerblick auf den Felsen von Gibraltar. Der Platz ist aus meiner Sicht nach dem Redesign endgültig in der Oberliga der Urlaubsplätze angekommen.