Das „Pebble Beach Europas“ trifft es wohl am besten. Es ist schlichtweg atemberaubend, was Gary Player an der Schwarzmeerküste geschaffen hat. Die Anreise ist mittlerweile einfacher geworden, weil Wizzair und Easyjet auch in der Nebensaison von vielen deutschen Flughäfen direkt nach Varna fliegen. Varna ist bekannt für seinen „Goldstrand“, der gerade den Ostdeutschen bis zur Wiedervereinigung als Sommerziel diente. Wir haben den Platz bereits 2015 gespielt, und mussten damals noch via Istanbul mit einem Umsteiger fliegen. Der Flug von Istanbul nach Varna dauerte allerdings nur ganze 30 Minuten…Zum Golfresort haben wir uns dann einen Hoteltransfer bestellt, der die 50-minütige Tour mit einem Mercedes Sprinter komfortabel erledigte.

Als wir dann das erste Mal das Golfresort Thracian Cliffs betraten, wurde mir sofort klar, dass ich mich an einem ganz besonderen Ort befinde. Die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Golfplatzes sind wirklich atemberaubend. Von den spektakulären Ausblicken auf das tiefblaue Meer bis hin zu den von den Klippen geformten Fairways ist jeder Zentimeter des Thracian Cliffs Golfplatzes ein Meisterwerk der Natur und des Designs. Ein Platz, den man natürlich zweimal spielen muss, zumal die erste Runde ausschließlich in „Oh´s und Ah´s“ sowie permanenter Fotografie verschwindet!

Die Apartments im Resort sind sehr schön modern und geräumig gehalten, das kulinarische Angebot in den drei Signature Restaurants erstklassig. Um ehrlich zu sein, habe ich das nicht wirklich erwartet. Häufig ist es so, dass viel in den Platz und wenig in die Infrastruktur investiert wird. Der Besitzer hat hier nachhaltig geliefert. Die Apartment Residenzen im Marina Village kann ich wärmstens empfehlen. Es finden sich hier Zimmer mit 1,2 oder 3 Schlafzimmern. Allesamt sehr geschmackvoll eingerichtet und mit allem erdenklichen Komfort.

Aber jetzt zur Runde: die Herausforderungen, die der Platz bietet, sind ab Tee 1 einzigartig und unvergesslich. Jeder Abschlag erfordert Strategie und Präzision, um den Ball auf dem richtigen Weg zu halten und nicht von den Klippen hinunter ins Meer zu fallen. Fair dabei ist, dass genügend Teeboxen für jede Spielstärke installiert wurden. Man spielt 9 Loch weg vom Resort und 9 Loch wieder hinein. Auf den 9 Loch vom Resort weg, tänzelt man permanent an der Meereslinie, was in einem spektakulären Par 3 endet, das gefühlt 100 Höhenmeter ins schwarze Meer gespielt wird. Auf den hinteren 9 Loch hat man dann einen wunderbaren Überblick über die terrassenförmig angelegte Anlage. Die Landschaft und das Design des Platzes sind so beeindruckend, dass ich mich immer wieder dabei ertappte, wie ich für einen Moment innehielt und die Schönheit um mich herum genoss. Nur eine Runde auf Thracian Cliffs ist bereits eine Reise, die man nie vergessen wird.

Die Anekdote der Reise lieferte George Tsvanakis, Investor und Geschäftsführer, den wir nach unserer Runde kennenlernen durften. Er erzählte uns von seiner nicht immer „günstigen“ Zusammenarbeit mit dem Weltklassespieler und Platzdesigner Gary Player:

„Herr Player meinte zurecht, dass man nirgends sonst auf der Welt, solch einen Golfplatz vorfinden wird. Er musste uns allerdings immer wieder von den notwendigen, höheren Ausgaben überzeugen. Besonders in Erinnerung ist mir ein Telefonat mit Herrn Player in meinem Skiurlaub geblieben. Der Platz war so gut wie fertig, als er mich abends anrief und mich davon überzeugt hat, dass wir auf dem 7. Loch einen zusätzlichen Abschlag im Wasser bauen müssen, um die Einzigartigkeit des Platzes weiter hervorzuheben. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit konnten wir die Materialen für den Bau nur über die Fairways anliefern. 3 komplette Fairways und einige Wege mussten wir im Anschluss wieder neu bauen. Von der Kostenseite war das eine Katastrophe, die Nacht war schlaflos, aber eines unser Signatur-Löcher hat damit sicherlich noch gewonnen…“

von A.M.